Das bestehende Haus ist ein kompaktes Siedlungshaus aus dem Jahr 1926. Da die vorhandene Wohnfläche mit nur 85 Quadratmeter zu klein war, musste angebaut werden.
Die Schichtung unterschiedlicher Nutzungen führt zu einer Stapelung unterschiedlicher Baukörper. Die Garage im Untergeschoss nimmt die Sockelhöhe des bestehenden Hauses auf und konnte auf der anderen Seite direkt an die Grundstücksgrenze angebaut werden. Sie bildet die Basis und greift in Form der Terrasse auch um den Bestand herum.
Über diesem Sockel wird das Obergeschoss durch Stahlstützen nach oben gestemmt. Es ist durch eine gläserne Fuge vom Altbau getrennt und erscheint als unabhängiger Baukörper. Dieser ist dieser weitgehend geschlossen, da hier das Schlafzimmer und ein Bad untergebracht sind.
Dagegen bildet das Wohnzimmer im Erdgeschoss eine großzügig geöffnete Zwischenzone. Die Fassade ist nur eine zwischen Ober- und Untergeschoss gespannte Membran aus großflächigen und sprossenlosen Glasscheiben. Die Grundrissform ist frei und löst sich von der orthogonalen Form der anderen Geschosse.
Die Trennung zwischen Alt und Neu wird durch Gestaltung, Materialwahl und das unveränderte Belassen des bestehenden Baukörpers verstärkt.
Die Terrasse bindet als vorgelagertes Bauteil Bestand und Neubau zusammen. Diese Wirkung wird durch die Geländerkonstruktion verstärkt, die gleichzeitig eine Markise trägt. Die Markise dient nicht nur dem Sonnenschutz, sondern erzeugt im herabgefahrenen Zustand einen abgeschlossenen Außenraum, der von der Straße nicht eingesehen werden kann.
Der Garten und das bestehende Haus wurden nur in dem Maße umgebaut, wie es unbedingt notwendig war. Ziel war eine weitgehende Erhaltung des Eindruckes vor der Erweiterung, um den Charakter des Quartieres nicht grundsätzlich zu verändern.